Lese- und/oder Rechtschreibschwäche – Legasthenie:
Das Wort „Legasthenie“ heißt übersetzt „Leseschwäche“, wird landläufig aber für Lese- und Rechtschreibschwäche verwendet. Schwächen im Lesen und Schreiben können unterschiedliche Ursachen haben, aber es gibt auf jeden Fall Möglichkeiten zur Abhilfe. Wenn Ihr Kind sich im Hamsterrad befindet und „Üben, Üben und nochmals Üben“ nicht den erwünschten Erfolg bringt; dann wenden Sie sich doch an eine Spezialistin.
Viele Kinder sind massiv verwirrt, wenn es um die richtige Schreibung von Wörtern geht: Lernwörter, Merkwörter, Rechtschreibregeln, Eselsbrücken etc. schwirren im Kopf herum, aber es scheint keine Logik dafür zu geben.
Beim Rechtschreibtraining nach der Kybernetischen Methode (kym®) ist die Grundlage das Lautwort – den einzelnen Lauten sind wiederum Zeichen (Buchstaben) zugeordnet. Um ein Lautwort untersuchen zu können, bedient man sich in der kym® der Methode des Dehnsprechens. Die Sprechbewegung des Einzellautes wird verlangsamt, um sie genau wahrnehmen zu können, zudem werden die einzelnen Laute eines Wortes miteinander verbunden (Im Gegensatz zum Buchstabieren oder Lautieren). Das Schreiben erfolgt begleitet vom Dehnsprechen, da simultanes Mitsprechen ganz wesentlich ist für eine gute Rechtschreibung.
Auf dieser Grundlage aufbauend werden die sogenannten „Rechtschreibbesonderheiten“ vermittelt. Alles was nicht am Lautwort wahrnehmbar ist (z. B. Großschreibung, Mitlautverdopplung, Dehnungs -H,…) wird als Besonderheit ausgewiesen. So kommt der Schüler zu einem umfassenden orthographischen Wissen. Besondere Übungstools bereiten die Fähigkeit vor, im Schreibprozess dieses Wissen auch automatisiert anwenden zu könne.
Am Beginn eines Legasthenietrainings bei einem kompetenten Pädagogen/Pädagogin steht eine individuelle Abklärung des erreichten Lernstandes und der Schwächen. Ein Training wird sinnvoller Weise einmal wöchentlich stattfinden und bei entsprechendem Engagement des Schülers zwei bis drei Semester dauern.
Manchmal ist es sinnvoll, ein Legasthenietraining mit einem Hörwahrnehmungstraining (siehe dort) oder mit einer neurophysiologischen Entwicklungsförderung nach INPP® (siehe dort) zu kombinieren.